Für jeden, der belletristische Literatur liebt, ist die Frankfurter Buchmesse und der damit verbundene Deutsche Buchpreis das Highlight des Jahres. Zumindest, wenn es ums Lesen geht. Damit zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 2005 jährlich den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus.
Zwei Monate vor der Preisverleihung nominiert die Jury zwanzig Neuerscheinungen des Jahres auf einer sogenannten Longlist, die für den Preis ins Rennen gehen. Daraus wird nach etwa der Hälfte der Zeit die Shortlist mit nur noch sechs Romanen zusammengekürzt, aus der letztlich der Siegertitel hervorgeht. Dotiert ist der Preis mit 25.000 Euro und jeder Menge Aufmerksamkeit im literarischen In- und Ausland. Dies gilt natürlich auch für die Mitnominierten, die sich über ein Preisgeld von 2500 Euro freuen können.

Aus über 200 Titeln sind in diesem Jahr für die Longlist folgende Bücher nomiert:
Um einen ersten Eindruck der nominierten Titel zu bekommen, gibt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels jedes Jahr einen kleinen Band mit Leseproben heraus. Nach einer kurzen Vorstellung der Autoren kann man auf fünf Seiten in die Geschichten hineinschnuppern und eine Vorauswahl treffen, welcher man weiter folgen möchte.
- Nora Bossong: Schutzzone (Suhrkamp, September 2019)
- Jan Peter Bremer: Der junge Doktorand (Berlin Verlag, September 2019) 📖
- Raphaela Edelbauer: Das flüssige Land (Klett-Cotta, August 2019) 📖
- Andrea Grill: Cherubino (Paul Zsolnay, Juli 2019)
- Karen Köhler: Miroloi (Carl Hanser, August 2019) 📖
- Miku Sophie Kühmel: Kintsugi (S. Fischer, August 2019) 📖
- Angela Lehner: Vater unser (Hanser Berlin, Februar 2019) 📖
- Emanuel Maeß: Gelenke des Lichts (Wallstein, Februar 2019)
- Alexander Osang: Die Leben der Elena Silber (S. Fischer, August 2019) 📖
- Katerina Poladjan: Hier sind Löwen (S. Fischer, Juni 2019) 📖
- Lola Randl: Der Große Garten (Matthes & Seitz Berlin, März 2019)
- Tonio Schachinger: Nicht wie ihr (Kremayr & Scheriau, September 2019) 📖
- Norbert Scheuer: Winterbienen (C.H.Beck, Juli 2019) 📖
- Eva Schmidt: Die untalentierte Lügnerin (Jung und Jung, März 2019)
- Saša Stanišić: Herkunft (Luchterhand, März 2019) 📖
- Marlene Streeruwitz: Flammenwand (S. Fischer, Mai 2019)
- Jackie Thomae: Brüder (Hanser Berlin, August 2019) 📖
- Ulrich Woelk: Der Sommer meiner Mutter (C.H.Beck, Januar 2019) 📖
- Norbert Zähringer: Wo wir waren (Rowohlt, März 2019)
- Tom Zürcher: Mobbing Dick (Salis, März 2019)
Die Meinungen gehen ja auseinander, wie viel Aufmerksamkeit man dem Buchpreis und den nominierten Büchern schenken sollte.
Ich denke, viel.
Er gibt einen Einblick in Themen und Trends im gegenwärtigen Literaturbetrieb und lässt einen immer wieder neue Autoren entdecken. Welche wunderbaren Bücher und Autoren wären mir ohne diese Nominierung vielleicht nie begegnet, wie beispielsweise Nino Harataschwili oder ‚Die GewitterschwimmerIn‘ von Franziska Hauser, die es im letzten Jahr unverständlicherweise nicht auf die Shortlist, aber in mein Herz geschafft hat.
Meistens nehme ich mir vor, möglichst viele der nominierten Titel zu lesen, aber am Ende bin ich schon froh, wenn ich wenigstens die Bücher von der Shortlist schaffe. Welche es in diesem Jahr sein werden, zeigt sich am 17. September, also schon in wenigen Tagen.
Das Ziel bleibt und um das auch optisch festzuhalten, werden die gelesenen Bücher in der Übersicht mit einem aufgeschlagenen Buch gekennzeichnet.