
Auf dem Weg zu ihrer Mutter, die im Sterben liegt, gerät die junge Studentin Darby in den Bergen Colorados in einen Schneesturm und muss eine Raststätte anfahren, da die Straßen nicht mehr befahrbar sind. Dort befinden sich bereits vier weitere Gestrandete, mit ihnen ist sie auf unbestimmte Zeit von der Außenwelt abgeschnitten. Auf der Suche nach Handyempfang macht Darby auf dem Parkplatz eine furchtbare Entdeckung: in einem der Autos befindet sich ein gefesseltes Mädchen und eine der in der Raststätte wartenden Personen muss der Entführer sein. Für Darby stellt sich die Aufgabe, den Täter zu überführen und damit beginnt ein Kampf ums Überleben…
Ein atmosphärisch dichter Thriller mit viel Tempo und Spannung, bei dem ständig irgendwas passiert. Viele neue Wendungen legen ständig noch eine Schippe drauf und halten den Spannungsbogen auf konstant hohem Niveau, ein ganz wichtiger Aspekt bei einem Thriller und hier für mich zu 100% erfüllt. Dazu ist das Buch sehr flüssig geschrieben, so dass man dem Tempo der Story folgend förmlich durch die Seiten rauscht. Sehr gut gefallen hat mir auch das Setting, ein von der Außenwelt abgeschnittener Ort, an dem man mit völlig fremden Menschen festsitzt und einer davon zur tödlichen Bedrohung wird. Schön schaurig und passend zur Jahreszeit, auch wenn gerade kein Schnee liegt.
Weniger schön fand ich, dass einiges doch sehr unrealistisch war und die Protagonistin im Superwomanstyle trotz schwerster Verletzungen nicht kleinzukriegen. Das war für mich zu viel American Blockbuster, aber der Autor ist ja eigentlich auch Filmregisseur und dafür war es sehr passend. Kann ich mir auch gut oder vielleicht sogar noch besser als Film vorstellen. Als Buch war mir das teilweise zu viel des Guten und auch von den Charakteren recht eindimensional gezeichnet.
Wenn man bei den Kritikpunkten mal beide Augen zudrückt hat man jedoch einen kurzweiligen und vor allem sehr spannenden Pageturner, den man durchaus empfehlen kann.
Taylor Adams: No Exit. München: Heyne Verlag, 2019