
Neu erschienen ist nun der zweite Teil der Serie um die Mitford-Schwestern und darum geht’s: An Pamela Mitfords 18. Geburtstag stürzt bei einer Schnitzeljagd einer der Gäste vom Turm des Anwesens in den Tod. Schnell regt sich Verdacht, dass dies kein Unfall war und das Dienstmädchen Dulcie wird des Mordes beschuldigt. Aber schon bald zeigt sich, dass einige der Geburtstagsgäste etwas zu verbergen haben. Die Spur führt zur Bande der 40 Diebinnen…
Wer hier Kitsch der allerschlimmsten Sorte vermutet, der irrt. Das ist vielmehr ein sehr kurzweiliger englischer Krimi Marke Agatha Christie meets Babylon Berlin, allerdings im London der 20er Jahre und als alter Fan von Agatha Christie ist das genau mein Ding. Letztes Jahr hatte ich zur Weihnachtszeit den ersten Teil der Serie gelesen und der hat mir überraschend gut gefallen. So hat es sich irgendwie angeboten, zum Jahreswechsel den neu erschienenen zweiten Teil zu lesen und den fand ich ähnlich gut. Klar ist das ordentlich Weichspüler fürs Gehirn, aber der angenehmsten Sorte. Denn dieser Krimi ist spannend und unterhaltend, ohne dafür viele Tote oder große Brutalität aufzufahren. Ist in seiner Art geradezu entspannend. Das Besondere an dieser Serie ist auch, dass es die exzentrischen Mitford-Schwestern wirklich gegeben hat, ebenso wie die Frauengang rund um die berüchtigte Diebin Alice Diamond. Also sehr viel Highsociety-Flair der 20er Jahre, ein literarisches Cluedo-Spiel mit viel Glamour. Und dann noch in Kombination mit der Schnitzeljagd, einfach schön. Wie übrigens auch das Buchcover!
Für die ganz große Punktezahl hat es aufgrund der Einfachheit der Story und auch der sprachlichen Umsetzung nicht ganz gereicht, ist aber eine ganz klare Leseempfehlung.
Jessica Fellows: Die Schwestern von Mitford Manor – Gefährliches Spiel. München: Pendo Verlag / Piper Verlag, 2019 (Englisches Original: 2018)