
Die Thrillerautorin Luna Moor hat ein traumatisches Erlebnis in ihrer Vergangenheit zu verarbeiten. Als junges Mädchen fiel sie einem wahnsinnigen Entführer zum Opfer, dem sie nur knapp entkommen konnte. Jahre später kehrt sie an den Ort des Verbrechens zurück, ein einsames Haus im Wald…
Ob das jetzt ein realistisches Szenario ist, sei mal dahingestellt, vor allem wenn man in die Hütte noch den Sohn einer Freundin mitnimmt, die einen wahrscheinlich den Kopf abreißt, wenn Sohnemann etwas passiert.
Aber aus diesem Stoff werden Thriller gemacht. Das sind die Momente im Film, wenn die Hauptdarstellerin im Haus des Verdächtigen in den Keller geht. Unwahrscheinlich, aber spannend und richtig gruselig.
Und das ist auch dieses Buch, wahnsinnig gruselig und spannend. Nicht umsonst ist Bentow für mich einer der besten Thrillerautoren, denn er schafft es immer wieder, in seinem Büchern eine sehr unheimliche Atmosphäre zu kreieren. Das ist ihm hier perfekt gelungen. Das Motiv der gruseligen, bedrohlich wirkenden Puppe ist zwar nicht unbedingt neu, aber sehr gekonnt eingesetzt. Ich hab es in einem Rutsch durchgelesen, was für sich spricht. Klare Leseempfehlung!
Max Bentow: Das Porzellanmädchen. München: Goldmann, 2017