Bernhard Aichner: Bösland

Dreißig Jahre lang lebt Ben mit der Schuld, ein Mörder zu sein. Angeklagt, seine dreizehnjährige Mitschülerin mit einem Golfschläger erschlagen zu haben, verbringt er viele Jahre in der Psychiatrie. Aber so sehr er es auch versucht, er kann sich an die Tat nicht erinnern, alles bleibt wie im Nebel. Nach vielen Jahren nimmt Ben erneut Kontakt mit seiner ehemaligen Therapeutin auf und plötzlich kommen die Ereignisse der Vergangenheit mit voller Macht zurück..

Nachdem der letzte vorgestellte Thriller einiges an Schelte abbekommen hat, ist dies mal wieder einer direkt nach meinem Geschmack.
Er beginnt mit einem Paukenschlag und gerade der erste Teil, in dem es um Bens schwere Kindheit geht, ist psychologisch differenziert und überzeugend herausgearbeitet. Das geht einem schon durch Mark und Bein und zieht den Leser emotional in den Bann.
Dieser Thriller zieht die Spannung nicht aus Action und einem Feuerwerk von Ereignissen, sondern aus subtilen psychologischen Prozessen, die sich zu einem Katz-und-Maus-Spiel entwickeln. Intelligent gemacht, erinnert mich von der Art ein bisschen an Patricia Highsmith, die ich immer sehr gerne gelesen habe.
Auch wenn ich nach dem Beginn eine gänzlich andere Entwicklung der Geschichte erwartet habe und einen kurzen Moment leicht enttäuscht war, ist es eine runde und stimmige Story auf hohem Niveau, für die ich nur eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen kann.

Bewertung: 4 von 5.

Bernhard Aichner: Bösland. München: btb Verlag, 2018

2 Gedanken zu “Bernhard Aichner: Bösland

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