
Der Berliner Comiczeichner und Comedian, der ansonsten mit Gitarre und ausgesprochen lustigen Geschichten durch die Gegend tingelt, hat hier einiges über seine wilde Jugendzeit zu Papier gebracht.
Als Kind in einer Hochhaussiedlung, Schüler einer reformpädogogischen Gesamtschule Ende der 70er Jahre und später als Objekt sozialpädagogischer Erziehungsmaßnahmen. Zunächst noch zurückhaltend und gehemmt – und damit Opfer vertschiedenster Attacken entwickelt er sich in der Pubertät zum Punk, der alles andere als angepasst ist.
Für mich war das besonders interessant, weil er wie ich im Märkischen Viertel aufgewachsen ist und sogar auf der gleichen Schule war. Das hat natürlich einen absoluten Wiedererkennungswert, nicht nur in der Umgebung. Auch die Dramen des Pubertierenden kamen mir ziemlich bekannt vor.
„Die Supermann-Geschichte faszinierte mich. Vor den anderen spielte er den kompletten Deppen, aber heimlich hatte er unglaubliche Fähigkeiten. War das nicht exakt mein Leben? Nur ohne die Fähigkeiten?“
So ähnlich muss man sich dieses Buch vorstellen: Unterhaltsam und witzig, mit jeder Menge Situationskomik. Das macht einfach nur Spaß zu lesen.
Ich hatte zuerst Bedenken, ob FIL als Buch funktioniert und musste feststellen: It works!
FIL: Pullern im Stehen. Hamburg: Rowohlt Verlag, 2015