Yrsa Sigurdardottir: Abgrund


In dem neusten und vierten Band der Thrillerserie um den Ermittler Huldar und der Psychologin Freyja wird auf einer alten Hinrichtungsstädte ein Toter gefunden. Aufgeknüpft an einem improvisieren Galgen, mit einer Nachricht an die Brust genagelt. Nur was der Täter mitteilen wollte, bleibt im Dunkeln – der Wind hat das Papier weggeweht…
Noch mysteriöser wird der Fall, als man in der Wohnung des Opfers einen kleinen Jungen findet, den keiner kennt und der auch wenig Auskunft über seine Herkunft geben kann, er ist erst drei Jahre alt.
Eine fieberhafte Suche nach seiner Identität und dem Mörder beginnt, der bereits weitere Pläne schmiedet…

Bei diesem Buch hab ich mal das Pferd von hinten aufgezäumt, denn normalerweise lese ich Serien auch in der richtigen Reihenfolge und das war mein allererstes Buch dieser Autorin. Fand ich aber keinen großen Nachteil, ich bin trotzdem gut reingekommen und das ist auch schon mal eine Leistung. In einer Thrillerserie Einzelbände so zu konzipieren, dass sie für sich stehen, aber in der Summe trotzdem eine längere Geschichte erzählen.

Der Thriller beginnt schon mal sehr vielversprechend, der offensichtlich hingerichtete Tote mit der demonstrativ angenagelten Nachricht an der Brust verspricht Spannung.
Ihren ruhigen Schreibstil fand ich ausgesprochen angenehm, die Geschichte entwickelt sich mit Bedacht. Ist mir oft lieber, als wenn die Geschichte mit einer spektakulären Aktion nach der anderen überfrachtet wird oder vor Gewalt nur so trieft.
Zwischendurch hab ich mich allerdings schon gefragt, ob man spannungstechnisch nicht an der einen oder anderen Stelle noch eine Schippe hätte drauflegen können.
Die Story war in sich stimmig konstruiert, obwohl ein wesentliches Detail für mich nicht nachvollziehbar war und leider nur am Rande erwähnt wird.
Von meiner Seite hätte ich mir auch ein anderes Ende gewünscht, obwohl es gut in die Story passt.
In der Summe ein unaufgeregter, aber durchaus lesenswerter Thriller.

Bewertung: 3.5 von 5.

Yrsa Sigurdardottir: Abgrund. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag, 2020

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