
Man schreibt das Jahr 1746: Carsten Niebuhr, ein junger Kartograph, wird von seinem Professor zur Forschunsreise in den Orient geschickt. Doch von dem fünfköpfigen Forschungsteam überlebt nur Niebuhr das Sumpffieber, gestrandet auf eine kleinen indischen Insel jenseits seiner Route. Dort trifft er auf den persischen Astronomen Musa, den es auf seinem Weg nach Mekka ebenfalls auf diese Insel verschlagen hat.
In holprigem Arabisch finden sie eine gemeinsame Sprache in ihrer Betrachtung der Sternenbilder, von denen eine besondere Konstellation dem Buch seinen Namen gegeben hat.
Für mich hat das Buch auf jeden Fall einen Preis verdient und zwar für das schönste Layout. Das Cover ist nicht nur wunderschön, sondern es fasst sich auch noch sensationell gut an, man möchte es gar nicht mehr aus der Hand legen.
Ich habe mir das Buch auf Empfehlung meines Buchhändlers gekauft, die Leseprobe hatte mich nämlich nicht so angesprochen. Und der kannte auch nur die positiven Kritiken…
Um es gleich zu sagen, denen kann ich mich nicht so anschließen.
Anfangs war ich von dem Buch noch sehr angetan, der fremden Welt, dem Forschergeist und vor allem der ganz wunderbaren Sprache. Auch das Aufeinandertreffen dieser ganz unterschiedlichen Welten, besonders zum Ende hin, als endlich ein englisches Schiff die Insel anfährt, ist sehr gut eingefangen. Eine Begegnung verschiedener Kulturen und Interessen in dem Versuch einer Verständigung, die aber auch an Grenzen stößt.
Interessant fand ich die Naivität, mit der das in Expditionen unerfahrene Forscherteam auf die Reise geschickt wird, so als wäre das ein völlig risikofreies Unterfangen. Traurig auch das Fazit dieser Reise: Nur Niebuhr überlebt und die Ergebnisse des Kollegen scheinen dem Professor nicht einmal wert, veröffentlicht zu werden.
Letztlich habe ich im Verlauf des Buches aber gemerkt, dass mich die Gespräche über Sterne und Co nicht wirklich interessieren. Das war für mich zu speziell und hatte mit mir nichts zu tun. Mag sein, dass da vieles drinsteckt, nur es kommt bei mir nicht an. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, was die Grundlage dieser positiven Kritiken ist.
Daher mein Fazit: Ein schönes Buch, das mir aber fremd geblieben ist.
Christine Wunnicke: Die Dame mit der bemalten Hand. Berlin: Berenberg Verlag, 2020