
Ein Epos auf eine Heldin unserer Zeit, ehemalige Kämpferin in der kommunistischen Résistance und später der algerischen Unabhängigkeitsbewegung.
Obwohl mich die Leseprobe nicht begeistern konnte, haben mich die vielen positiven Kritiken veranlasst, einen genaueren Blick auf den Siegertitel des diesjährigen Deutschen Buchpreises zu werfen. Außerdem handelt es sich um den diejährigen Siegertitel des Deutschen Buchpreises, was ja vielleicht auch nicht ganz unbegründet ist.
Nur musste ich feststellen, dass es mir nach gut 60 Seiten nicht viel anders ging als nach der Leseprobe. Es ist nicht meins…
Die Geschichte als solche finde ich wirklich interessant. Ich lese Romane aus dieser Zeit sehr gerne, insbesondere wenn sie eine biografische Grundlage haben, und in anderer Form hätte ich sie auch gerne gelesen. Aber als Epos verpackt konnte ich damit nichts anfangen. Mich interessieren an solchen Lebensgeschichten Details, Charaktere, Entwicklungen und Emotionen. Das Besingen von Lebensereignissen war mir in dieser verknappten Form viel zu wenig und auch zu künstlich. Als hätte man die Geschichte in ein Korsett gesperrt. Viele feiern ja gerade die sprachliche Form, aber bei mir konnte sich diese Wirkung nicht entfaltet. Das fand ich ausgesprochen schade, denn aus dieser spannenden Lebensgeschichte hätte man für meinen Geschmack schriftstellerisch sehr viel mehr machen können. Aber das wäre dann ein anderes Buch gewesen.
Nach einem Drittel des Buches habe ich beschlossen, meinem ersten Lesegefühl zu folgen und das Experiment zu beenden. Aber ich hab’s zumindest versucht.
Anne Weber: Annette, ein Heldinnenepos. Berlin: Matthes & Seitz, 2020
Mir ging es genauso. Ich habe das Buch auch abgebrochen.
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Das beruhigt mich ehrlich gesagt ein bisschen, dass es mir nicht alleine so geht. Ich lese überall so postive Kritiken und beginne schon an mir zu zweifeln, aber die Geschmäcker sind halt verschieden.
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