Marc Voltenauer: Das Licht in dir ist Dunkelheit

Gyron ist ein idyllisches Bergdorf in den Schweizer Alpen, in dem das Leben noch in Ordnung scheint. Doch dann erschüttert ein furchtbares Verbrechen die vermeintlich heile Welt. In der Kirche wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden. Und es soll nicht die einzige bleiben…
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Ich muss gestehen, spätestens seit ‚Sieben‘ bin ich ja ein Fan von religiös motivierten Thrillern. Von daher war mir dieses Buch direkt ins Auge gesprungen. Nun hält nicht jeder Klappentext, was er verspricht und bei dem Titel war ich mir auch nicht so sicher, was mich da erwartet.
Aber…dieses Buch von einem mir bisher unbekannten Autor hat mich auf das angenehmste überrascht.
Auch wenn das Szenario in der Kirche wahrlich nicht neu ist, wurde es gekonnt eingesetzt und bildet den Auftakt für eine wirklich gut durchdachte und überzeugende Geschichte. Besonders gut gefallen hat mir die ruhige Erzählweise und die genaue Entwicklung der Charaktere und Ereignisse. Das hat mich ein bisschen an Adler-Olsen erinnert – wenn das kein Kompliment ist…

Manch einem mag das zu undynamisch und unspektakulär sein, aber ich mag das deutlich lieber, als wenn sich die Geschichte in Aktionismus überschlägt und eine unsinnige Wendung nach der anderen aus dem Hut gezaubert wird. Es ist ja nicht so, dass es hier keine überraschenden Momente geben würde, aber die haben wenigstens Sinn und Versand, was man leider nicht bei allen Autoren dieses Genres behaupten kann. Und die sind zum Teil deutlich bekannter…

Wenn man dann auch noch eine überzeugende Motivlage und ein gelungenes Ende mitliefert – die Stolpersteine vieler Thrillerautoren -, dann hat man alles richtig gemacht.

Bewertung: 4.5 von 5.

Marc Voltenauer: Das Licht in dir ist Dunkelheit. Köln: Emons Verlag, 2021 (Original 2015)

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