
Zwei Kollegen, zwei Familien, die Tür an Tür wohnen. Auch ihre Kinder Kate und Peter sind im gleichen Alter und gern zusammen. Das Leben in dieser beschaulichen New Yorker Vorstadt könnte so idyllisch sein, wäre da nicht Anne, die eine der beiden Frauen, die sich zunehmend seltsam benimmt.
Ihre psychischen Probleme spitzen sich zu und verändern das Leben beider Familien nachhaltig…
Mit diesem Buch hatte ich ja schon länger geliebäugelt und völlig zu Recht, wie ich jetzt feststellen konnte. Es ist eine ganz wunderbar geschriebene Geschichte über Tragödien, die das Leben manchmal so mit sich bringt, wenn vielleicht auch nicht in dieser ausgeprägten Form. Es zeigt die verschiedenen Wege, mit Schicksalschlägen umzugehen und gibt neben all der Tragik aber auch Mut, nicht aufzugeben.
Auch wenn ich mich mit keiner der Figuren wirklich identifizieren konnte, sind mir alle auf ihre Art nahe gekommen und das ist der schriftstellerischen Kunst der Autorin zu verdanken, die ihre Charaktere so authentisch entworfen hat.
Extrem gut beschrieben sind die psychotischen Zustände von Anne, sehr gut beobachtet und hochdramatisch.
Dadurch bekommt der erste Teil des Buches eine ungeheure Wucht, die ich im zweiten Teil ein bisschen vermisst habe. Der ist auch weiterhin gut, aber nicht mehr ganz so kraftvoll. Auch das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht. Das wäre für mich anders stimmiger gewesen, obwohl es auch in dieser Form eine runde Sache ist. Aber ich will nicht spoilern und kann dazu an dieser Stelle nicht mehr sagen, außer abschließend eine ausdrückliche Leseempfehlung auszusprechen!
Mary Beth Keane: Wenn du mich heute wieder fragen würdest. München: Eisele Verlag, 2020 (Original 2019)
Hm….ich hatte auch schon geliebäugelt. Jetzt zerbeiß, äh, bestelle ich’s. Danke.
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Gerne! Ich hoffe, es gefällt dir!
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