Rebecca Makkai: Die Optimisten

Eine Clique von Freunden Mitte der 80er Jahre stehen im Zentrum dieses Romans. Nach und nach reißt das noch neuartige Aidsvirus einen nach dem anderen aus ihrer Mitte.
30 Jahre später trifft Fiona, die Schwester eines der ersten Opfer, einen alten Freund aus diesen Tagen und erinnert sich an die traumatischen Erlebnisse dieser Zeit.

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich so halbwegs in dieses Buch gefunden habe. Das lag zum großen Teil daran, dass ich bis zum Schluss mit keinem der Charaktere so richtig warm geworden bin. Das macht es natürlich schwer, wenn über so viele Seiten die Identifikationsfigur fehlt. Manches Verhalten konnte ich auch schlichtweg nicht nachvollziehen, beispielsweise wie verantwortungslos da einige trotz der tödlichen Bedrohung durch das AIDS Virus in Sachen Promiskuität unterwegs sind. Das mag tatsächlich bei einigen so gewesen sein, aber das hat bei mir nur verständnisloses Kopfschütteln ausgelöst. Es war mit streckenweise auch zu sexfixiert, als würden homosexuelle Männer sich gegenseitig nur als potentielle Sexpartner wahrnehmen. Ich denke, ganz so eindimensional war es auch in den 80er Jahren nicht.
Da ich die Geschichte als solche aber interessant fand und auch den Aufbau mit den zwei Zeitebenen gut umgesetzt, war es für mich ein durchaus lesenswertes Buch.
Allerdings hatte es im Mittelteil deutliche Längen, da hätte man gerade in den Passagen um die Kunstaustellung das eine oder andere kürzen können. Dafür war das Ende sehr ergreifend und hat einen guten Schlusspunkt gesetzt.

Vielleicht hatte ich nach den vielen positiven Kritiken zu hohe Erwartungen an dieses Buch. Es ist jetzt nicht so, dass es mir gar nicht gefallen hat, aber ein Highlight war es definitiv nicht.

Bewertung: 3 von 5.

Rebecca Makkai: Die Optimisten. München: Eisele Verlag, 2020

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