Thomas Ziebula: Der rote Judas

Im ersten Teil der Krimiserie ist Kommissar Stainer gerade erst aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Psychisch schwer angeschlagen, steht er nicht nur privat vor einem Scherbenhaufen. Auch politisch sind die Verhältnisse im Jahre 1920 alles andere als stabil. Und beruflich steht direkt die erste Herausforderung an: in der Villa eines Fabrikanten wurden mehrere Menschen erschossen. Was auf den ersten Blick wie ein Raubmord aussieht, entpuppt sich als Teil einer geheimen Aktion, der ‚Operation Judas’…

Ich habe ja schon an anderer Stelle über diese Krimiserie geschrieben, hatte allerdings den ersten Teil hier noch nicht vorgestellt. Und da die Reihe hier ihren Anfang nimmt, wollte ich euch das nicht vorenthalten. Denn dafür ist die Reihe einfach zu gut und von daher kann ein bisschen zusätzliche Aufmerksamkeit nicht schaden.

Ähnlich wie bei Kutscher begeistert mich neben dem eigentlichen Kriminalfall vor allem der zeitgeschichtliche Hintergrund. Während Kutscher überwiegend in den 30er Jahren unterwegs ist, widmet sich Ziebula der Zeit nach dem 1. Weltkrieg und die ist ähnlich
interessant und ereignisreich.

Auch der Fall selbst ist gut durchdacht, passt sehr gut in den zeitgeschichtlichen Kontext und ist spannend geschrieben. Die Figuren sind ebenfalls gut gezeichnet und authentisch. Auch wenn es nicht ganz mit Kutscher mithalten kann, kommt es dem zumindest recht nahe und das ist doch auch schon mal viel wert.

Auf jeden Fall eine Krimireihe, die man im Auge behalten sollte.

Bewertung: 4.5 von 5.

Thomas Ziebula: Der rote Judas. Hamburg: Rowohlt Verlag, 2020

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