Donna Leon: Venezianisches Finale

Tragödie in Venedigs berühmten Opernhaus: Der Stardirigent Helmut Wellauer stirbt während der Aufführung, in seiner Garderobe der unverkennbare Duft nach Bittermandeln.
Brunetti und seine Kollegen beginnen fieberhaft mit den Ermittlungen, wer den Opernstar vergiftet haben könnte und stellen fest: erstaunlich viele hatten ein Motiv…

Eigentlich hatte ich das Buch schon aussortiert, denn Donna Leon hatte ich gedanklich in die Kitschschublade einsortiert. Kurz vor dem Bücherschrank hat mich jedoch meine spätere Lesepartnerin aufgehalten, mit der ich das Buch dann doch zusammen gelesen habe. Und ich muss sagen, ich bin positiv überrascht und auf jeden Fall eines besseren belehrt.
Es wird jetzt zwar nicht meine Lieblingskrimireihe werden, aber ist ein durchaus solider Krimi in alter Erzähltradition.
Ein Mord, viele Verdächtige, das Ganze weitgehend unblutig und ohne großes Aktionspektakel.
Ich hatte anfangs Mühe mit der venezianischen Kulisse – automatisch ist bei mir der traditionelle Krimi in England verortet. Da muss man erstmal umdenken. Auch war für mich die Figur des Brunetti zunächst etwas farblos und ich hatte Mühe, in das Buch reinzukommen. Das italienische Temperament und die farbenfrohe Lebendigkeit der Stadt kam für mich nicht stark genug rüber.
Trotzdem war die Geschichte gut erzählt, überwiegend spannend und in der Auflösung plausibel.
Auch wenn ich mir die Figuren und die venezianische Kulisse noch kraftvoller gewünscht hätte, kann ich mir doch vorstellen, Brunetti noch eine zeitlang zu begleiten..

Bewertung: 3.5 von 5.

Donna Leon: Venezianisches Finale. Zürich: Diogenes, 1995 (Orig. 1993)

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