Wie bewerte ich

Bewertungen sind immer subjektiv. Ein Buch, das mir nicht gefällt, ist damit noch lange nicht schlecht. Es ist einfach nur nicht mein Geschmack. So viel vorab.

Üblicherweise werden Bewertungen zu Büchern in fünf Abstufungen vorgenommen. Oft kommen sie in Gestalt von Sternen daher, sie können aber auch jede andere Form annehmen. Ich habe da schon Raketen, Kekse und anderes gesehen, bleibe für meine Teil aber bei den Sternen.

Nun hat meine Erfahrung gezeigt, dass eine Bewertung in fünf Abstufung nicht sehr genau ist. Zwischen einem 4 Stern-Buch können nochmal Welten liegen, je nachdem, ob es sich am oberen oder unteren Rand der Kategorie befindet. Daher wird innerhalb der jeweiligen Kategorie mit einem Pfeil nach oben ▲ oder unten ▼ angezeigt, wenn sich ein Buch in einem Grenzbereich zu einer anderen Kategorie befindet. So finde ich dieses System aussagekräftiger.

Was bedeuten nun die Sterne?

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Die volle Punktzahl ist den Meisterwerken vorbehalten und davon kann es naturgemäß nicht viele geben. Das sind Bücher, die mich in jeder Beziehung umgehauen haben. Inhaltlich, sprachlich, emotional. Oder die atmosphärisch so dicht sind, dass man förmlich aus der Zeit fällt. In der Regel sind das belletristische Werke, aber wenn ein Thriller ausgesprochen gut gemacht ist, kann er natürlich auch in diesen Bereich vordringen.

⭐️⭐️⭐️⭐️

Lesenswerte Bücher bekommen vier Sterne, den nicht alles kann ein Meisterwerk sein. Aber es sind Bücher, für die ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen kann. Sie sind inhaltlich und schriftstellerisch überzeugend und haben mich gut unterhalten. Im besten Fall haben sie mich sogar gefesselt, berührt oder auch beides. Aber es gibt dann doch die eine oder andere kleine Schwachstelle, die die Tür zur vollen Punktzahl verschließt.

⭐️⭐️⭐️

Das sind die zwiespältigen Bücher, die zwei Seiten haben. Die gute Seite hat mir Spaß beim Lesen gebracht, durch eine gute Story, interessante Charaktere oder eindrückliche Textpassagen. Die andere Seite zeigt jedoch eindeutige Mängel schriftstellerischer oder inhaltlicher Art. Für diese Bücher kann es nur noch eine eingeschränkte Leseempfehlung geben.

⭐️⭐️

Zwei Sterne bekommen die Bücher, die mich nicht so überzeugen konnten. Häufig sind das schriftstellerische Mängel in der Konstruktion und Dramaturgie der Geschichte, die beim Lesen ein Gefühl von Langeweile aufkommen lassen. Manchmal sind die Charaktere oder die Story zu flach oder es gibt deutliche sprachliche Patzer. In der Regel kommt hier einiges zusammen, sonst wäre das Buch in der nächsthöheren Kategorie.

⭐️

Hier reicht pure Langeweile nicht mehr aus, diese Bücher haben mich auch geärgert. Weil sie haarsträubende Ansichten vertreten, die man auch durch die Distanz des Autors zu seinen Figuren nicht mehr entschuldigen kann. Weil sie so wenig Substanz haben oder voller inhaltlicher und schriftstellerischer Mängel sind, dass man sich als Leser direkt verschaukelt fühlt. Oder weil sie so krude konstruiert sind, dass man als Leser beim besten Willen nicht mehr folgen kann und möchte. Bei diesen Büchern ist es ein Kampf weiterzulesen, den man gelegentlich auch verliert.

So wie bei den Meisterwerken wird diese Kategorie aus Respekt vor der Leistung der Autoren nur sparsam genutzt. Aber so wie es in dieser Skala einen Höhepunkt gibt, muss es auf der anderen Seite auch einen Tiefpunkt geben. Aber wie anfangs schon erwähnt, das ist alles nur meine eigene, ganz persönliche Meinung…