Jo Nesbo: Messer

Von der Frau rausgeschmissen, seinen Job an der Polizeihochschule verloren – zwei gute Gründe für Harry Hole, wieder mit dem Trinken anzufangen und das macht er in diesem Band ausgiebig.
Als sein alter Erzfeind, der Serienvergewaltiger Svein Finne wieder auf der Bildfläche erscheint, ist trotz allem sein Ehrgeiz geweckt und er beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln.
Doch dann ereilt ihn ein Schicksalsschlag, der alles andere in den Schatten stellt…

Bei Krimiserien steht und fällt ja vieles mit dem Ermittler bzw. dem Ermittlerteam. Stimmt da die Chemie nicht, leidet die beste Story. Hier ist es bei mir fast umgekehrt, Harry Hole kann ich schon mal eine etwas schwächere Story verzeihen und dieser Band gehört für mich auch nicht zu den Besten dieser Serie.
Die Geschichte an sich war gut konstruiert, wenn an einigen Stellen auch etwas redundant. Das hat für mich teilweise auf den Spannungsbogen gedrückt, der aber insgesamt auf einem guten Level war. Das Katz-und Mausspiel mit dem Serientäter und das Jonglieren mit verschiedenen Verdächtigen hat eine kontinuierliche Spannung reingebracht. Obwohl inhaltlich mit Dramatik nicht gespart wurde, hat mir aber der gewisse Kick in der Geschichte gefehlt. Die Auflösung war in sich plausibel, aber auch da hätte ich mir einen anderen Ausgang gewünscht.
Aber wie bereits erwähnt, ich mag Harry in seiner abgewrackten Art jenseits des Mainstreams und ich mag den Erzähler Jo Nesbø, der mich mit seiner so angenehmen Erzählweise immer wieder in seine Geschichten verwickelt. Und so werde ich auch weiter Harry Hole lesen.

Bewertung: 3.5 von 5.

Jo Nesbo: Messer. Berlin: Ullstein Verlag, 2019

Yrsa Sigurdardottir: Abgrund


In dem neusten und vierten Band der Thrillerserie um den Ermittler Huldar und der Psychologin Freyja wird auf einer alten Hinrichtungsstädte ein Toter gefunden. Aufgeknüpft an einem improvisieren Galgen, mit einer Nachricht an die Brust genagelt. Nur was der Täter mitteilen wollte, bleibt im Dunkeln – der Wind hat das Papier weggeweht…
Noch mysteriöser wird der Fall, als man in der Wohnung des Opfers einen kleinen Jungen findet, den keiner kennt und der auch wenig Auskunft über seine Herkunft geben kann, er ist erst drei Jahre alt.
Eine fieberhafte Suche nach seiner Identität und dem Mörder beginnt, der bereits weitere Pläne schmiedet…

Bei diesem Buch hab ich mal das Pferd von hinten aufgezäumt, denn normalerweise lese ich Serien auch in der richtigen Reihenfolge und das war mein allererstes Buch dieser Autorin. Fand ich aber keinen großen Nachteil, ich bin trotzdem gut reingekommen und das ist auch schon mal eine Leistung. In einer Thrillerserie Einzelbände so zu konzipieren, dass sie für sich stehen, aber in der Summe trotzdem eine längere Geschichte erzählen.

Der Thriller beginnt schon mal sehr vielversprechend, der offensichtlich hingerichtete Tote mit der demonstrativ angenagelten Nachricht an der Brust verspricht Spannung.
Ihren ruhigen Schreibstil fand ich ausgesprochen angenehm, die Geschichte entwickelt sich mit Bedacht. Ist mir oft lieber, als wenn die Geschichte mit einer spektakulären Aktion nach der anderen überfrachtet wird oder vor Gewalt nur so trieft.
Zwischendurch hab ich mich allerdings schon gefragt, ob man spannungstechnisch nicht an der einen oder anderen Stelle noch eine Schippe hätte drauflegen können.
Die Story war in sich stimmig konstruiert, obwohl ein wesentliches Detail für mich nicht nachvollziehbar war und leider nur am Rande erwähnt wird.
Von meiner Seite hätte ich mir auch ein anderes Ende gewünscht, obwohl es gut in die Story passt.
In der Summe ein unaufgeregter, aber durchaus lesenswerter Thriller.

Bewertung: 3.5 von 5.

Yrsa Sigurdardottir: Abgrund. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag, 2020

Hjorth & Rosenfeldt: Die Opfer, die man bringt

Bei diesem Fall hat es das Ermittlerteam um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman mit einer Vergewaltigungsserie zu tun. Schon bald steht fest, die Opfer wurden nicht zufällig gewählt. Zwischen ihnen besteht eine Verbindung, ein dunkles Geheimnis in ihrer Vergangenheit.

Ich mag ja die Bücher aus dieser Reihe sehr, denn die Autoren können einfach mal richtig gute Thriller auf hohem Niveau schreiben, mit gut gezeichneten Figuren und jeder Menge Spannungsmomenten. Besonders gut gefällt mir, dass neben der eigentlich Story die Beziehungen innerhalb des Ermittlerteams und deren Erlebnisse eine eigene Parallelgeschichte bilden, die fast ebenso spannend ist wie die Mordermittlung selbst. Sebastian Bergman als egozentrischer Psychologe ist einfach mal eine Nummer für sich.
All diese Kriterien erfüllt auch dieser Band und ist wie seine Vorgänger lesenswert. Trotzdem hat mich die Story nicht so ganz überzeugt. Auch wenn alles in sich logisch und nachvollziehbar war, fand ich es in der Summe etwas fad. Da hat mich die Parallelstory fast noch mehr mitgerissen, gut dass es sie gibt.

Bewertung: 3.5 von 5.

Hjorth & Rosenfeldt: Die Opfer, die man bringt. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag, 2018

Robert Louis Stevenson: Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Seit seiner Jugend weiß Dr Jekyll um sein gespaltenes Ich, aber seine dunkle Seite hat er zeitlebens verdrängt. Mit Hilfe eines Elixiers gelingt es ihm, seine Identität zu wechseln und beide Seiten seiner Persönlichkeit auszuleben. Bis seine dunkle Seite die Oberhand gewinnt…

Nicht umsonst ist dieses Buch ein Klassiker geworden, denn es beschäftigt sich mit einem sehr alten und doch immer wieder aktuellen Thema: dem Widerstreit zwischen dem sogenannten Guten und Bösen im Menschen, von Laster und Moral, Natur und Kultur.
Dieses Thema hat Stevenson sprachlich gut umgesetzt, ein Buch mit viel Atmosphäre, kurz und dicht, ohne viele überflüssige Worte. Das Buch ist ja mit 125 Seiten recht schmal und lässt sich sehr angenehm in einem Schwung weglesen.
Schriftstellerisch fand ich das Ende nicht so gelungen. Statt sich die Auflösung langsam entwickeln zu lassen, wird sie einem in Briefform präsentiert. Einfach für den Autor, weniger spannend für den Leser.

Bewertung: 3.5 von 5.

Robert Louis Stevenson: Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Köln: Anaconda Verlag, 2005 (Englisches Original 1886)

Laetitia Colombani: Das Haus der Frauen

Die erfolgreiche Anwältin Solène erleidet einen Zusammenbruch und wird plötzlich aus ihrem bisherigen Leben gerissen. Geplagt von innerer Leere und Depressionen befolgt sie den Rat, sich eine ehrenamtliche Tätigkeit zu suchen und lernt dadurch eine ganz andere Seite der Realität und auch von sich selbst kennen. Im Haus der Frauen, einem Zufluchtsort für obdachlose und misshandelte Frauen, schreibt Solène regelmäßig Briefe für die Bewohnerinnen, die selbst nicht lesen und schreiben können. Briefe an die Ausländerbehörde, den zurückgelassen Sohn in Guinea, den Geliebten oder auch schon mal die Queen von England.
Parallel dazu erzählt das Buch die Geschichte von Blanche Peyron, die dieses Frauenhaus vor fast 100 Jahren unter widrigstem Bedingungen ins Leben gerufen hat.

Ein wichtiges Buch zu einem wichtigen Thema. Vor allem der historische Teil zum Lebenswerk der Gründerin Blanche Peyron und ihr unermüdlicher Einsatz im Dienste der Armen hat mir sehr gefallen. Und auch der Appell an jeden Einzelnen, nicht wegzuschauen und sich der Hilfsbedürftigen anzunehmen.
Viele kleine Bäche erzeugen einen großen Strom, wie wahr!
Schriftstellerisch konnte mich das Buch aber trotz des hochemotionalen Themas nicht so mitreißen. Auf mich wirkte es mehr wie ein Sachbuch oder eine Reportage und nicht wie ein Roman. Das Stil war eher berichtend, nicht erzählend und so konnte mich das Buch emotional auch nicht so erreichen wie beispielsweise ihr Debüt Der Zopf. Die Charaktere waren für mich nicht so kraftvoll wie in dem Vorgängerroman. Ein durchaus lesenswertes Buch, aber blieb hinter meinen Erwartungen zurück – die nach dem Zopf vielleicht auch etwas hoch waren…

Bewertung: 3.5 von 5.

Laetitia Colombani: Das Haus der Frauen. Frankfurt am Main: Fischer Verlag, 2020

Daniel Kehlmann: Tyll

Richtig, hier geht es um Till Eulenspiegel, den man zumindest vom Namen nach kennt oder sogar von den überlieferten mittelalterlichen Schwanksammlungen. Als fahrender Gaukler mit anarchistischem Potential zog er übers Land und hielt den Leuten ungeachtet ihres Standes einen Spiegel vor. Also eine durchaus interessante Persönlickeit, von der man nicht so genau weiß, ob sie tatsächlich gelebt hat, obwohl es dazu einige Hinweise geben soll. Aber das ist in diesem Zusammenhang auch nicht so wichtig, denn Till ist eigentlich nur der Aufhänger für eine anschaulich-drastische Geschichte über die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Das ist zwar rund 300 Jahre später als der Eulenspiegel-Figur zuzuordnen, aber alle wesentlichen Merkmale des Mittelalters zeigen sich auch hier: Hunger, Elend, Gewalt, Krieg, Kindersterblickeit, Aberglauben, Hexenverbrennung oder auch das einigermaßen befremdliche Machtgeschacher der Adligen. Und dass die Gaukler vielleicht nicht aus einer fröhlichen Eingebung heraus übers Land gezogen sind, lässt sich irgendwie auch vermuten.

Tyll wird zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Sohn eines Müllers geboren, der schon bald in einen Konflikt mit der Kirche gerät und hingerichtet wird. Tyll muss fliehen, begleitet von der Bäckerstochter Nele. Auf seinem Weg durch das von Religionskriegen durchzogene Land begegnen sie den unterschiedlichsten Leuten: angefangen von Pirmin, dem Jongleur über den fanatischen Jesuiten Tesimond bis hin zum Könispaar Elisabeth und Friedrich von Böhmen, die für den Ausbruch des Krieges maßgeblich verantwortlich sind. Ihre Geschichten verbinden sich zu einem Spiegel der Zeit, dessen Wahnsinn uns die Figur des Eulenspiel meisterhaft vor Augen führt.

Das war mein erster Kehlmann und bestimmt auch nicht mein letzter, denn das Buch hat mich wirklich gut unterhalten. Ein schöner Schreibstil, sehr plastisch, inhaltlich facettenreich und mit ausdrucksstarken Charakteren. Auf kurzweilige Art bekommt man einen vielschichtigen Einblick in das Leben in dieser Zeit und kann sich in seinem warmen Kämmerlein freuen, dass man ein paar Jahrhunderte später geboren ist. Auch den Einstieg ins Buch fand ich extrem gelungen.
Für mich krankte das Buch etwas daran, dass es vor allem in der zweiten Hälfte einige Längen hat. Da gerät doch der eine oder andere Protagonist ins monologisieren und das hat zwischendurch die Spannung rausgenommen. Aber trotz allem eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung: 3.5 von 5.

Daniel Kehlmann: Tyll. Hamburg: Rowohlt, 2017

Mercè Rodoreda: Der Garten über dem Meer


Spanien Ende der zwanziger Jahre. Sobald sich der Sommer ankündigt, treffen in dem stattlichen Herrenhaus am Meer seine wohlhabenden Besitzer ein, das junge Ehepaar Francesc und Rosamaria. Mit im Gepäck eine Gruppe von Freunden und Künstlern, mit denen sie den Müßiggang pflegen und ausgelassene Feste feiern. Beobachtet wird dieses Treiben mit all seinen großen und kleinen Dramen vom Gärtner des Hauses, der uns durch diese Geschichte führt. Die Sommeridylle wird jedoch nachhaltig gestört, als auf dem Nachbargrundstück ein weiteres junges Paar einzieht. Der Ehemann ist kein geringerer als Rosamarias alte Jugendliebe Eugeni…

Die erste Hälfte des Buches fand ich ausgesprochen angenehm zu lesen. Die ruhige, beobachtende Erzählperspektive des Gärtners hatte auf mich eine sehr entspannende Wirkung, wie gemütlich in einem bequemem Sessel sitzen und einen Film schauen. Da ging es mir ähnlich wie dem Erzähler: „Ich habe schon immer gerne erfahren, was den Leuten so alles passiert, und das nicht etwas, weil ich neugierig wäre…Eher, weil ich Menschen mag und die Besitzer dieses Hauses mochte ich sehr. (…) Wenn sie mit ihren Freunden zur Sommerfrische kamen, konnte ich mir die Filme im Excelsior sparen.“


Nur leider hat das nicht bis zum Ende getragen, die Geschichte begann mich in der zweiten Hälfte zu langweilen. Dramaturgisch wäre von der Story her da noch einiges drin gewesen, denn das Aufeinandertreffen der ehemals Liebenden liefert jede Menge Stoff für großes Kino. Leider wurde dieses Potential für meinen Geschmack gar nicht ausgeschöpft. Als würde eine große Party angekündigt, die sich am Ende als Skatrunde mit Dosenbier entpuppt. Alles plätschert weiter gemütlich vor sich hin und das war mir dann am Ende doch zu fad. Nachteilig war auch, dass man von wesentlichen Personen der Geschichte, insbesondere von Rosamaria, viel zu wenig erfahren hat. Das ist zwar der Erzählperspektive geschuldet, lässt die Hauptcharaktere aber zu blass erscheinen.

So war für mich der Garten über dem Meer ein ganz netter Ausflug, aber auch nicht mehr.

Abschließend noch ein großer Pluspunkt für die Gestaltung des Buchcovers. Ich finde es mit diesen warmen Farben sehr passend zum Grundton des Buches, es bildet diese ruhige, entspannte Erzählatmospäre sehr gut ab.

Bewertung: 3.5 von 5.

Mercè Rodoreda: Der Garten über dem Meer. Berlin: Berlin Verlag, 2016 (Deutsche Ersterscheinung 2014, Original 1967)

Saša Stanišić : Herkunft

Herkunft ist ein Buch über den ersten Zufall unserer Biografie: Irgendwo geboren werden. Und was danach kommt.

So führt uns der Klappentext zu dieser Geschichte hin und der Frage, was Herkunft und Heimat eigentlich bedeutet und bei Saša Stanišić ist die Antwort Stoff für ein ganzes Buch. Denn für den Flüchtling aus Bosnien ist es nicht der eine Ort, die eine Herkunft. Er spricht über Heimaten, Herkunft im Plural, zusammengesetzt aus dem Fortgehen und Ankommen, aus Bruchstücken von Erinnerung und Erfindung.  Ein Autor auf Spurensuche nach dem, was Herkunft für ihn bedeutet und gleichzeitig ein Abschied von der dementen Großmutter: „Während ich Erinnerungen sammle, verliert sie ihre.“

Sein Weg führt in dabei in seine alte Heimatstadt Višegrad, dem Schauplatz aus Ivo Andric’s bekanntem Roman Die Brücke über die Drina. In dieser Stadt unterschiedlicher Ethnien und Religionszugehörigkeiten verbrachte Stanišić  seine Kindheit. Eine glückliche Kindheit, die schon bald von den politischen und religiösen Spannungen des in Auflösung befindlichen Jugoslawien geprägt wird. Von einer Mutter, die aufgrund ihrer muslimischer Vorfahren fortan in Angst leben muss. Herkunft ist plötzlich „das Zusammenzucken, wenn jemand in ihrer Geburtsstadt ihren Namen ruft.“ (S.117) Jede Herkunft konnte die Falsche sein.

Herkunft ist Krieg, ist Flucht aus Bosnien und „die süß-bitteren Zufälle, die uns hierhin, dorthin getragen haben.“ (S.66) In ein neues Leben als Schüler und Student in Heidelberg, später als Schriftsteller in Hamburg. Ein Leben als Flüchtling, der mit der Sprache kämpft, mit dem Ankommen in einer fremden  Welt und in beidem ein Stück Heimat findet.

Ich habe diese Suche nach Heimat gerne begleitet, obwohl ich etwas Mühe hatte, in die Geschichte reinzukommen. Für mich waren die kurzen, teilweise stakkatohaften Sätze zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, wahrscheinlich aber auch deshalb, weil ich vorher mit Miroloi ein Buch mit gänzlich anderem Schreibstil gelesen hatte. Im Verlauf fand ich den Stil und das Nebeneinander von lockerem Plauderton und tiefgreifenden Gedanken sehr stimmig zum Inhalt.

Für mich ist das Buch eine große Bereicherung, denn es liefert die Innenansicht  zum Thema Flüchtlinge in Deutschland. Wie geht es den Kindern und Jugendlichen, die aus ihrem Leben gerissen wurden? Hinein in eine fremde Kultur, eine fremde Sprache, wort- und orientierungslos. Etwas, das uns so oft im Alltag begegnet und das man von außen betrachtet. Stanišić hat mir einen genaueren Blick gelehrt und das ganz ohne Drama. In all den Brüchen steckt ein Stück Alltag, steckt Hoffnung und Neubeginn.

Aber in dem Buch steckt auch noch ein anderes Thema. Das Anschreiben gegen das Vergessen, wenn das Gehirn seinen Dienst versagt. Jeder, der schon mal mit dem Thema Demenz in Berührung gekommen ist, wird in Großmutter Kristina und den Angehörigen ein Stück eigene Geschichten wiederfinden.

Nur leider hat ein gutes Buch nicht immer einen ebensolchen Ausgang und so ist es auch in diesem Fall. Ich fand das Ende ausgesprochen enttäuschend, denn es ist nicht wirklich eins. Es sind mehrere.

Wie in einem Abenteuerbuch für Kinder, bei dem man den Fortgang der Geschichte selbst bestimmt, je nachdem auf welcher Seite man weiterliest, gibt es auch hier mehrere Enden. Ich konnte dieser Art von Büchern noch nie etwas abgewinnen und kann es auch nicht bei Stanišić , es wirkt auf mich vielmehr wie eine Verlegenheitslösung, um die Seiten zu füllen.

Bewertung: 3.5 von 5.

Saša Stanišić: Herkunft. München: Luchterhand, 2019