Jo Nesbo: Macbeth

Im Bandenkrieg um die Vormachtstellung im Drogengeschäft erweist sich Inspector Macbeth als klug und schlagkräftig und kommt dadurch schnell zu Ruhm und Anerkennung. Doch das ist ihm bald nicht genug. Angestachelt von seiner Geliebten Lady, einer ehemaligen Prostituieren, strebt er nach mehr. Nach mehr Macht und Einfluss. Und ist bereit, dafür über Leichen zu gehen.

Normalerweise mag ich Thriller über Bandenkriege im Drogenmilieu nicht so gerne, aber zu diesem Thema passt es natürlich perfekt und ich war von dieser Neubearbeitung des alten Stoffes auf’s Angenehmste überrascht. Die bekannten Figuren und Szenen im neuen Gewand wiederzuentdecken hat einen besonderen Reiz, vor allem, weil sich der Autor überwiegend sehr nah am Original langbewegt, zum Teil sogar kurze Textpassagen übernimmt, das Ganze aber in einen zeitgemäßen Rahmen stellt. Das Hauptmotiv der immer stärker anwachsenden Machtgier ist in diesem Kontext sehr passend und überzeugend rausgearbeitet worden. Projekt Macbeth 2018 geglückt, würde ich sagen.
Auch wenn ich in diesem Leben wohl kein Fan von Actionthrillern dieser Art mehr werde, hat mir dieser Shakespeare wirklich Spaß gemacht.

Bewertung: 3.5 von 5.

Jo Nesbo: Macbeth – Blut wird mit Blut bezahlt. München: Penguin Verlag, 2018