
Eines Tages benimmt sich die junge Mutter Kim ausgesprochen seltsam. Sie verhält sich, als wäre sie ihre eigene Mutter und erschreckt und beschämt damit gleichermaßen ihren Mann. Im Rückblick wird über ihr Leben vor ihrer Mutterschaft berichtet und was es bedeutet, in Südkorea als Frau geboren zu sein.
Das eine oder andere wusste ich schon zu dem Thema, aber das dann nochmal in so geballter Form zu lesen, dass war schon erschreckend. Das die Benachteiligung der Frauen in Südkorea solche Ausmaße hat, war mir nicht bewusst. Umso wichtiger sind Bücher wie dieses und ich bin dankbar, dem Hype in diesem Fall gefolgt zu sein. Zu Recht wurde das Buch hier so oft in die Kamera gehalten.
Gut finde ich auch, dass hier viel Inhalt in sehr konzentrierter Form präsentiert wird – das Buch hat gerade mal 200 Seiten. Dadurch bekommt das Gesagte nochmal eine besondere Wirkkraft.
Den Stil fand ich anfangs etwas unpersönlich und unbeholfen, fast schon wie ein Schüleraufsatz. Am Ende erklärt sich dann, warum dieser Stil gewählt wurde, das hat nämlich durchaus einen Sinn und ist in dem Kontext sehr gut gemacht.
Von meiner Seite eine klare Leseempfehlung!
Cho Nam-Joo: Kim Jiyoung, geboren 1982. Köln: Kipenheuer & Witsch, 2021